96 HOURS - TAKEN 3: Liam "Die Knarre" Neeson ist wieder auf Pirsch!

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Die "96 Hours"-Franchise ist einfach eine sichere Bank für Luc Bessons Produktionsfirma EuropaCorp: Der starke und innovative erste Teil von 2008 war ein Überraschungserfolg und sorgte sozusagen für den zweiten Karrierefrühling von Liam Neeson als furiose Einmann-Armee-Maschine. Mit der Neuauflage von 2012 kopierte man einfach das Erfolgsrezept (kein visionärer, aber ein verbreiteter und legitimer Ansatz) und hatte damit ebenso viel Erfolg. Und beim dritten?

Der Erfolg gibt ihnen Recht

Die Kritik strafte den jüngsten Einsatz von Bryan Mills ordentlich ab - im Kino lief der wie Teil 2 erneut unter der Regie von Action-Spezi Olivier Megaton ("Transporter 3", "Colombiana") entstandene Streifen allerdings fast genau so gut wie seine beiden Vorgänger: 325 Millionen Dollar spielte die 48 Millionen teure Produktion ein. Eigentlich sollte "Taken 3" ja der Abschluss der Franchise gewesen sein, doch angesichts solcher Gewinnspannen... na warten wir's ab.

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Mit diesem Vater musst du als Tochter so einiges durchmachen... (© Universum)

Ist die Abstrafung durch die Kritiker denn eigentlich gerechtfertigt? Nun, die Klasse des ersten Teils, der seinerzeit ja mit seiner mordsspannenden Story und den knüppelharten Fights für Furore sorgte, erreicht das dritte Mills-Abenteuer tatsächlich nicht. Und da sich jeder neue Teil einer Franchise an deren anderen Einträgen messen lassen muss, ist "Taken 3" sicher der schlechteste der Reihe. Was allerdings nicht heißt, dass er nicht trotzdem noch um Längen besser ist als viele andere Hollywood-Action-Thriller der jüngeren Jahre!

Vermutlich ist das größte Problem des Films, dass man die Entführungs-Story aus den ersten beiden Teilen, in denen Mills zuerst seine Tochter in Paris und dann seine Frau in Istanbul aus den Händen gemeiner Bösewichte befreien musste, diesmal nicht angewendet hat. Andererseits wäre ein drittes Mal aber auch irgendwie zu unglaubwürdig gewesen.

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Jungs, so streitet euch doch nicht. Es ist genug Alkohol für alle da! (© Universum)

Neues Schema

Diesmal muss Ex-Agent Bryan Mills nicht ein entführtes Familienmitglied retten, sondern seine eigene Haut: Ihm wird ein Mord in die Schuhe geschoben. Also taucht er ab und führt im Untergrund seine eigenen Ermittlungen durch. Wer hat ihm das angetan? Die Polizei in Person von Inspector Frank Dotzler (Forest Whitaker) wiederum beschattet Mills Tochter Kim (Maggie Grace) und hofft, so an den flüchtigen Mörder ranzukommen. Doch im Laufe der Ermittlungen kommen auch Dotzler Zweifel an Mills Schuld. Warum reagiert Mills so gar nicht wie ein Verbrecher? Und was hat es mit dem nebulösen Stuart St. John, Mann von Mills Ex-Frau Lenore (Famke Janssen, "Hänsel & Gretel: Hexenjäger"), auf sich?

Auch wenn einen die Handlung nicht sonderlich vom Hocker reißt, kommen Neeson-Fans hier doch voll auf ihre Kosten: Der einsame Rächer der Enterbten verteilt ordentlich Hiebe und tankt sich mit altbekannter Souveränität durch die Reihen seiner Gegner. Allenfalls beim "Rennen" merkt man dem inzwischen 62-Jährigen dann doch ein bisschen sein Alter an - zumindest von vorne. Von hinten rennt eh ein anderer. "Taken 3" ist aber weit davon entfernt, ein müder Action-Opa-Aufguss zu sein: Neeson ist immer noch absolut glaubwürdig als Einmannarmee.

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Keiner beherrscht die Knarrenpose so gut wie er! Übrigens hätte Neeson auch einen formidablen Knight Rider abgegeben - aber das nur am Rande (© Universum)

Fazit

Auch wenn der dritte Teil nicht an die ersten beiden "Taken"-Kracher oder Neesons kürzlich erschienenen Actioner "Ruhet in Frieden" rankommt, liefert der späte Actionstar hier doch immer noch ordentlich ab. Die finale Autojagd allein verdient respektvollen Szenenapplaus.

Der Trailer

Das Cover

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Kategorien: Ben

Tags: 96 Hours - Taken 3 96 Hours 3 Im Heimkino Liam Neeson MOVIE & GAMES | permalink

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