Das Album der Woche: Neaera mit einem Rundumschlag

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Das Album der Woche kommt von Neaera. OK, ein wirklich neues Album, sondern vielmehr die längst überfällige Vinyl-Auflage der ersten beiden Alben. Die Münsteraner können dennoch den Titel „Album der Woche“ einheimsen. Oder gerade deswegen? Lest selbst!

Neaera! Die Band, die wohl die meisten Zungenbrecher hervorruft. Eine Band, die gefühlt erst nach dem Abdanken die Aufmerksamkeit bekommen hat, die man ihr immer verwehrt hat. So fühlt es sich zumindest an. Doch warum eigentlich? Man formierte sich 2003 in Münster, heimste quasi direkt einen Deal beim renommierten Label Metal Blade ein und irgendwie sollte es doch nicht zünden. Für die einen waren Neaera immer Metalcore. Andere sagten aber, dass die Band um Benny Hilleke doch eher Death Metal sei. Was denn nun? Weder Fisch noch Fleisch? Unverständnis? Zu wenig Zielstrebigkeit? Ach Leute, ehrlich, lassen wir den Mumpitz, denn wir wissen, dass wir Neaera einfach zu wenig beachtet haben. Zu Unrecht!

Neaera- Band

Jeder liebt sie, man war stets Headliner der Herzen, aber gefühlt hat man Neaera zu wenig abgefeiert. (c) by Neaera

Neaera – zerlegen bereits mit dem Debüt die Musikwelt in Deutschland

Das erste Demo stand 2005, der Vertrag bei Metal Blade folgte und 2005 war man mit „The Rising Tide Of Oblivion“ am Start. Ein Album, welches die Szene aufrüttelte. Kritiker überschlugen sich, alle waren sich einig. Was für ein Brett und dies aus Deutschland. Ein Land, welches gefühlt immer belächelt wurde, wenn es um Musik ging, die eben nicht die alte Warlock-Welle mehr ritt. Ja, man hat namhafte deutsche Acts, aber eben nicht in diesem Bereich, den nun Neaera bedienten. Auf den ersten Husarenschlag sollten Konzerte mit Heaven Shall Burn oder As I Lay Dying folgen. Evergreen Terrace, End Of Days, Fear My Thoughts und wie sie noch so hießen, teilten sich den Bus mit den Münsteranern. Und ganz nebenbei nahm die Band ein weiteres Album auf, welches als „Let The Tempest Come“ veröffentlicht werden sollte. Der Triumphzug solle weitergehen, wenn auch nicht so, wie man es der Band gewünscht hätte. 

Die beiden ersten Alben von Neaera werden nun endlich auf Vinyl aufgelegt. Wird auch Zeit!

Die erste beiden Alben nun auf Vinyl? Kommt noch mehr?

Neaera waren immer eine Band mit Kanten. Politische Flagge zeigen und auf Missstände aufmerksam machen, war immer ein Merkmal, welches die Band vermittelte. Wie andere deutsche Bands aus dieser Zeit, kamen die Mitglieder aus dem Hardcore. Und dieser ist allgemein dafür bekannt, dass man eben Inhalte hat und diese auch transportiert. Daran sollte sich auch nichts ändern, bis die Band 2015 den Rücktritt antrat. Man verabschiedete sich mit drei Konzerten, widmete sich anderen Baustellen, die eher persönlicher Natur waren. Aber so ganz wollte man nicht die Füße stillhalten. Oder konnte man nicht? 2018 dann das Comeback und ja, die Band scheint Blut gelegt zu haben. Anders kann man sich die Vinyl-Neuauflage von „The Rising Tide Of Oblivion“ und „Let The Tempest Come“ erklären. Das Warten hat nun ein Ende. Schlag zu, holt euch die Dinger und ja, betet, dass Neaera wieder ganz und vollständig zurückkommen. 

Kategorien: musik Peter

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