Das Album der Woche: Opeth mit My Arms, Your Hearse

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Opeth bescheren uns diese Woche das Album der Woche. Nein, es handelt sich dabei nicht um ein ganz neues Werk. „My Arms, Your Hearse“ wird neu aufgelegt. Den Meilenstein sollte eigentlich jeder kennen. Falls nicht, nachholen! Das dritte Album der Schweden gibt es jetzt wieder auf Vinyl. 

Opeth polarisieren. Zumindest seit geraumer Zeit! Die Band wurde damals 1990 von David Isberg und Mikael Åkerfeldt gegründet. Letzter verdiente zuvor seine Brötchen mit der Black-Metal-Band Eruption. Mit Anders Nordin, Nick Dörring und Andreas Dimoe sollte die Band letztendlich ihr erstes Line Up finden. Doch bevor man sich dem ersten Album widmen konnte, verließ Sänger Isberg die Band und aus dem Gitarristen Mikael Åkerfeldt wurde kurzerhand der Sänger. Die Besetzung sollte noch ein paar Mal wechseln, bevor man 1994 einen Vertrag mit Candlelight Records unterschreiben konnte. Dann 1995 der Paukenschlag, welcher mit „Orchid“ erfolgen sollte. Ein bestialisch gutes Album und man musste sich die Frage stellen, wie eine kleine Band solch ein Meisterwerk einspielen konnte. „Morningrise“ war der nächste Knaller, welcher bereits ein Jahr später erfolgte. Doch lasst uns über das dritte Album sprechen.

Opeth - 2016

Opeth gehören heute zu den Bands, die sich dem progressiven Metal verschieben haben. (c) by Nuclear Blast

„My Arms, Your Hearse“ stand unter keinem guten Stern

„My Arms, Your Hearse“ sollte unter keinem guten Stern stehen. Nach der absolvierten Tour mit Cradle Of Filth zum Album „Morningrise“ wurde Bassist Johan DeFarfalla vor die Tür gesetzt. Auch Drummer Nordin stieg aus, da er sich einem Leben in Brasilien widmen wollte. Was tun, wenn Personal knapp ist? Genau, selbst machen. Mikael Åkerfeldt spielte kurzerhand den Bass zu diesem Meisterwerk selbst ein und rekrutierte dazu noch Martin Lopez als neuen Drummer. Dieser spielt heute bekanntlich bei SOEN und absolvierte hier quasi sein Debüt als „Drummer im Rampenlicht“. Im Sommer 1997 aufgenommen, fand man mit Frederik Nordström einen passenden Produzenten, welcher Opeth unter die Arme griff. Entscheidend ist aber, dass Opeth hier aktiv selbst produzierten und quasi das Zepter in der Hand hatten. Ein Umstand, den man dem Album im Vergleich mit den Vorgängern anhört. 

Opeth - 1998

Opeth zu Zeiten von „My Arms, Your Hearse“. Aus dieser Band sollte noch was ganz Großes werden. (c) by Candlemass Records

Opeth ändern bei diesem Album einiges

Mit „My Arms, Your Hearse“ kam auch in frischer Wind in die Band, der sich im Nachhinein als lebensnotwendig erwies. Nicht nur die Produktion oder auch die neuen Mitglieder sollten die Weichen stellen, nein, das Songwriting entwickelte sich hier entscheidend weiter. Wem heute Opeth zu progressiv sind, der kann mit diesem Album der Ursache auf dem Grund gehen. So progressiv wie man sich hier zeigte, war man vorher wahrlich nicht. Auch drehte man hinsichtlich der Härte auf und legte ein Album vor, welches 1998 klar zu den härteren Alben gehörte. Atmosphärische Momente treffen hier auf harte und extreme Musik. Überlange Songs wurden abgeschafft und man versuchte sich zum ersten Mal mit einem Konzeptalbum. „My Arms, Your Hearse“ handelt von einem verstorbenen Mann, der in das Hiersein zurückkehrt um seiner großen Liebe nachzueifern. Entscheidend, dass dieser Liebestanz sich über ein Jahr hinwegzieht. 

Opeth - Cover

Das Artwork lässt schon erahnen, dass es hier nicht wahrlich happy zugeht. Liebe kann aber auch kacke sein.

Ein Meilenstein nun wieder auf Vinyl zu haben

Wie so oft im Leben zeigt sich die Liebe mit so vielen Facetten. Gerade dieser Umstand macht das Album derart abwechslungsreich, dass man sich auch so viele Jahre später nicht dessen Bann entziehen kann. Von Melancholie handelt „Credence“ während „When“ die Eifersucht thematisiert. Blanker, rasender Zorn wird mit „Demon Of The Fall“ thematisiert und dabei herrlich auf den Punkt gebracht. Vielfalt ist wohl das, was „My Arms, Your Hearse“ auszeichnet. Nicht ohne Grund gehört das Werk zu einem Meilenstein und nicht nur in der Karriere von Opeth. Mit einer Vinyl-Neuauflage wird das Album nun erneut einen Triumphzug erhalten. Und wer es bis dato nicht im Schrank stehen hat, sollte schnell zugreifen! Überalbum!

Kategorien: Reviews musik Peter

Tags: Album der Woche CD EMP Plattenkiste Metal Mikael Åkerfeldt My Arms Your Hearse Opeth Vinyl | permalink

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