Die EMP Plattenkiste zum 02.03.2018

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Die EMP Plattenkiste für den ersten Freitag im März. Da hat uns der Winter in den letzten Tagen noch eiskalt eingeholt und wir schauen hier und da auf eine weiße Winterlandschaft. Traumhaft, wenn auch aktuell so unnötig wie die Grippewelle, die den Freundeskreis dezimiert. Da braucht man schon ein paar neue Scheibe um die Sache zu verkraften. Euch soll geholfen werden und wir starten in die EMP Plattenkiste für den 02. März 2018.

Gorgoroth – Antichrist

Gorgoroth - Cover

„Antichrist“ ist wohl eines der wichtigen Alben von Gorgoroth. Ach was, der ganzen Black Metal Bewegung.

Gorgoroth sind dafür bekannt, nicht ausufernd zu sein. Wenn man sich die Spielzeiten ihrer Alben anschaut, dann wird dieser Umstand schnell klar. Gorgoroth sind aber auch dafür bekannt, dass sie legendäre Alben veröffentlicht haben. Ein Umstand, welcher beim derzeitigen Output einem wie Schuppen von den Augen fällt. „Antichrist“ ist neben „Under The Sign Of Hell“ wohl der (!) Meilenstein in der Bandgeschichte. Ein Album, welches 1996 erschien und nun eine Neuauflage bekommt. Black Metal, wie er Geschichte geschrieben hat und die Norweger bekannt gemacht hat. 25 Minuten pure Leidenschaft, gehämmerte Drums und fetteste Riffs. Barbarischer Black Metal, wie man ihn heutzutage oft schmerzlich vermisst. Egal ob „Possessed (By Satan)“ oder „Heavens Fall“, alle 6 Songs sind meisterlich. Nur die Spielzeit lässt einen ein wenig staunen. Aber hier heißt es wirklich: Qualität statt Quantität. Und dies ist in der Musikwelt ja sicherlich viel wert.

Korn – The Path Of Totality

Korn - Cover

„The Path Of Totality“ ist das Dubstep-Album von Korn. Starkes Ding und jetzt endlich auf Vinyl.

The Path Of Totality“ ist wohl das Album aus dem Hause Korn, an dem sich völlig die Geister scheiden. Da gibt es die eine Gruppe, die die frühen Werke liebt und die, die auch die Neuausrichtung der Band schätzt. Tja, die Schnittmenge ist oft gering, wenn es aber um dieses Album geht, dann schreien viele aus beiden Lagern, dass das ja überhaupt nicht geht. Doch wieso? Weil es dem Dubstep frönt? Weil es so elektronisch ist, dass man sich die Sache nicht live vorstellen kann? Leute, bitte beruhigen. Korn waren schon immer einen Schritt voraus und haben damals den Metal auch auf den Kopf gestellt. Da hieß es Nu Metal und erschütterte Freunde des klassischen Metals. Hier kommt eben Skrillex und Co zum Zuge und das Ding ist dermaßen fett, dass es nur so kracht. Jetzt gibt es endlich das Album auf Vinyl, was mich zumindest ausrasten lässt.

Turbonegro – RocknRoll Machine

Turbonegro - Cover

Wenn man das Artwork sieht, denkt man, dass Turbonegro nen Film fahren. Ne, die machen nur geile Musik.

Arschrakete war damals – und damals war ja bekanntlich alles besser. Jaein, muss man ehrlicherweise sagen. Im Falle der Skandinavier von Turbonegro muss man sagen, dass die Band sich aus dem Winterschlaf befreit hat und nun mit „RocknRoll Machine“ wieder richtig loslegt. Früher eher punkig, heute eben rockig. Da werden schmissige Riffs rausgehauen, dass man sich an AC/DC erinnert fühlt. Oder Danko Jones, der hier und da durchschimmert. Selbst vor dem Europe-Gedächtnis-Synthesizer schreckt man nicht zurück und lässt 80er-Allüren aufleben. Wieso auch nicht, wenn man Bock drauf hat. Turbonegro haben sich verändert, jedoch ist die Transformation super geglückt und hat nun ein saustarkes Album in der Hand, welches mit einer gehörigen Portion Humor zu beglücken weiß. „Apocalypse Dudes“ war gestern und ohne das Album schlecht machen zu wollen, das ist gut so. „RocknRoll Machine“ ist das Hier und Jetzt. Und die Realität kann so herrlich geil sein.

Porcupine Tree – The Sky Moves Sideways

Porcupine Tree - Cover

„The Sky Moves Sideways“ ist ein Album aus der Frühphase von Porcupine Tree. Loht sich aber dennoch enorm.

Porcupine Tree sind heute in aller Munde. Die Band, die Steven Wilson groß gemacht hat, ist ein Garant für progressive Klänge. Vielmehr noch, denn Porcupine Tree sind wegweisend in diesem Genre. Doch das war nicht immer so. Es gab eine Zeit, in der die Band sich definierte und Wege beschritt, welche noch nicht mal im Ansatz ausgebaut waren. Wir schreiben das Jahr 1995 und „The Sky Moves Sideway“ erblickt das Licht der Welt. Es ist das dritte Studioalbum einer Band, die bis dato eigentlich eine One-Man-Show war. Doch hier sollte sich dies ändern. Keyboarder rein, Bassist und Drummer ebenfalls. Zack, die Band ist nun wirklich eine Band. Musikalisch war man damals noch mehr „psychedelisch“ unterwegs, was man im Nachhinein als Orientierungsphase auffassen könnte. Und dennoch hört man in jedem Ton die Genialität des Mannes, der Porcupine Tree ausmacht: Wilson! Jetzt erscheint endlich eine Neuauflage dieses Meisterwerks.

Templeton Pek – Watching The World Come Undone

Templeton Pek - Cover

Wer auf Rise Against und/oder Ignite steht, der sollte Templeton Pek antesten.

„Life is a bitch“, heißt es so oft! Was plump klingt, trifft aber manchmal den Nagel auf den Kopf. Beispiel gefällig? Gerne, wir schauen uns die Band Templeton Pek an. Diese Band spielt sich seit Jahren den Arsch wund, zaubert geilsten Punk auf die Bretter, der Rise Against in nichts nachsteht und dennoch spielen die einen in Arenen und die Briten eben in kleinen Clubs. Ungerecht, oder eben „life is a bitch“. Das könnte sich nun aber mit „Watching The World Come Undone“ ändern, denn das Album lässt wahrlich keine Wunsche offen. Hier treffen Songs auf Kracher und Kracher auf Punk-Hymnen. Eingängig, druckvoll und mit einer Portion Rotz, zeigen sich die Herren von der Insel absolut spielfreudig und versiert. Hier kommen starke Melodien zum Tragen und traumhafte Riffs zum Vorschein. Vergleiche zu Rise Against sind angebracht, aber auch Ignite kann man nennen. Definitiv anhören, denn das Ding rockt derbe.

Kategorien: musik Peter

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