Die EMP Plattenkiste zum 11. März 2015

EMP Plattenkiste Banner 2015

Neue Woche, neues Glück hinsichtlich der EMP Plattenkiste. Auch für die zweite Ausgabe im März haben wir uns wieder hingesetzt und unserer Hausaufgaben gemacht. Gemütlich mit nem Gläschen Wein wurden die Platten für diesen Freitag gehört, akribisch sortiert, was uns gefällt und warum, um dann daraus die 5 Feinheiten zusammen zu kleben. Nebenbei haben Architects einen neuen Song vom kommenden Album "All Our Gods Have Abandoned Us" rausgehauen. Mit "A Match Made In Heaven" gibt es den ersten amtlichen Vorgeschmack auf ein brachiales Werk, was dann Ende Mai hier sicherlich angepriesen wird. Aber jetzt mal zur EMP Plattenkiste für den 11. März 2016. 

Van Canto - Vocal Metal Musical - Voices Of Fire

Van Canto lassen erneut die Stimmen sprechen. A cappella wie bisher auch, vertont man nun ein Fantasy-Buch und verzichtet auf Cover-Versionen.

Den Anfang machen Van Canto, die sich vor rund 10 Jahren zusammengefunden haben. Mit a cappella wollte man den Metal-Kosmos revolutionieren. Zu Beginn belächelte man die Truppe noch, musste aber nach und nach der Band zusprechen, dass sie echt verdammt gut sind. Das Konzept ging auf und nun steht auch schon das 6. Studioalbum "Vocal Metal Musical - Voices Of Fire" am Start. Im Gegensatz zu früher verzichtet man aber dieses Mal komplett auf Cover-Versionen, sondern widmet sich eigenen Kompositionen. Diese sind in Zusammenarbeit mit dem Fantasy-Autor Christoph Hardebusch entstanden, welcher insbesondere mit seinem Buch "Die Trolle" für Aufsehen gesorgt hat. Wir sprechen aber hier nicht über einen alten Schinken, sondern um das kommende Werk "Feuerstimmen", wodurch sich auch der Name des Van Canto-Albums erklären sollte. In musikalischer Hinsicht müssen wir natürlich über die Stimmen sprechen, die dem Werk Leben einhaucht. Gewohnt mehrstimmig und stets mit der richtigen Fülle arbeiten sich Van Canto von A bis Z. Wer nun Gitarrensoli vermisst oder denkt, dass dem Album eine gewisse Abwechslung fehlt, der muss sich von uns nun eines Besseren belehren lassen, denn Van Canto schaffen immer einen Spannungsbogen aufrecht zu erhalten. 13 wahrlich stimmgewaltige Stücke.

Mono Inc - Live

Mono Inc. haben sich über die Jahre hinweg hoch gespielt. Nun gibt es ein Live-Album in Bild und Ton, welches sich gewaschen hat.

Mono Inc. gehen seit Jahren schon ihren Weg und zelebrieren feinsten Dark Rock. Die Hamburger Band konnte sich über die Zeit hinweg auch zu einem wahren Publikumsmagneten entwickeln, welcher nun mit "Live" davon Zeugnis gibt. Das Konzert in Dresden am 07. November des vergangenen Jahres wurde in Bild und Ton festgehalten. Auf 2 CDs mit rund 22 Songs, sollte jeder Fan auf seine Kosten kommen. Neben neueren Songs wie "Arabia", kommen natürlich auch alte Stücke wieder zum Vorschein, die man vielleicht hier und da schon vergessen hat. Mono Inc. haben Lehrgeld bezahlt, sind weit über sich hinaus gewachsen und genau darum ist es so herrlich, diese Band in einem geilen Livesound und mit gestochen scharfen Bild nun im heimischen Wohnzimmer erleben zu können. Mit Übersongs wie "After The War", "Forgiven", "Heile, Heile Segen" oder "It Never Rains" wird das Teil hier zu einem ganz besonderem Juwel.

Criminal - Fear Itself

Criminal aus Chile lassen auch 5 Jahre nach dem letzten Album keinen Zweifel dran, dass sie geile Scheiben schreiben. Fettes Ding!

Criminal melden sich nach rund 5 Jahren mit einem neuen Album zurück. Geradezu plötzlich und ohne großes Tamdam legt die Band aus Chile ein Biest von Album vor, welches sich gnadenlos gut an den Vorgänger "Akelarre" anschließt. Die Mischung bleibt erneut eine boshafte Mischung aus Groove und Thrash, welche sich gewaschen hat. So ballert nach dem Intro "Down Driven" direkt los und stellt klar, dass man in der eingelegten Pause sicherlich nicht verlernt hat, wie man Randale macht. Raffinierte Breaks, amtliche Mosh-Parts und exzellente Soli sind neben der markanten Stimme von Anton die Grundpfeiler für ein starkes 8. Album. Criminal zeigen auf "Fear Itself" explizit mit Krachern wie "False Flag Attack", "Wasted Youth" oder eben "Down Driven", dass man noch genügend Wut in sich trägt um noch weitere drei Alben zu machen. Von mir aus sehr gerne, denn so macht Thrash wirklich Spaß!

Brian Fallon - Painkillers

Während The Gaslight Anthem Pause machen, zieht Fallon Solo los. Ein schönes Album, welches nachdenklich stimmt.

Einen fahlen Beigeschmack hat das Soloalbum von Brian Fallon ja schon. Da haben sich The Gaslight Anthem nun mal von der Bildfläche verabschiedet und nun muss der Kerl ein Soloding machen. Heißt im Umkehrschluss, dass man die Hauptband vergessen kann, falls diese Nummer hier groß wird. Sicher nicht, den Fallon hat sich mit The Horrible Crows bereits vor Jahren eine andere Spielwiese gesucht. Fakt ist, ein Musiker sollte seine Wünsche nicht in seine Band pressen, wenn die eine andere Richtung hat. So geschehen nun auch auf "Painkillers", der Platte, die man mit 36 Jahren ja mal schreiben kann. Fallon ist nach wie vor Rock, wenn auch hier streckenweise ruhigere Töne anklingen. Mit Folk und teils Country gibt sich der Mann dem großen Ziel hin, sich und uns ein besseres Leben zu vermitteln. Im Mitsing-Charakter gehalten gibt er Ratschläge, die so leichtfüßig von der Hand gehen, dass man sich die Frage stellen muss, wieso man nicht selbst auf ein "I want a wonderful life" kam, wie es bei "A Wonderful Life" doch gefordert wird. Mit Romantik und genügend Lebenserfahrung lässt Brian Fallon große Momente aufleben ohne dabei in Kitsch zu verfallen. Schönes Album, welches sicherlich auch bei der Dame des Hauses Anklang finden wird.

Killswitch Engage - Incarnate

Incarnate ist ein lückenloser Anschluß an das Debüt von Killswitch Engage. Starkes Ding und definitiv wegweisend.

Wer Metalcore erleben oder leben will, kommt an Killswitch Engage definitiv nicht vorbei. Kaum eine Band hat diesem Genre einen solchen Stempel aufdrücken können, wie es hier der Fall ist. Seit 1999 regiert man den Core und lässt auch 2016 nicht davon ab. Viele Bands kamen, die meisten waren eher verschenkte Zeit, doch KSE waren dahingehend immer eine sichere Bank, dass das Album überzeugt. Wie sollte es auch anders sein beim neuen Werk "Incarnate"? "Alone I Stand" überzeugt direkt als Opener und macht erneut klar, dass Killswitch Engage hart, aber sicher nicht stumpfsinnig sind. Breaks ja, Melodien neben wir auch gerne, aber den Einheitsbrei überlässt man anderen Bands. Wo man sich streckenweise für dieses hart vs. clean Gesungene schämen muss, haut Sänger Jesse Leach jeden Nagel ins Holz, den er in die Finger bekommt. Aber auch Platz für große Momente lässt die Band zu, wie es mit der Single "Cut Me Loose" bewiesen wird. Ein Song zum Niederknien! Die Affinität zum klassischen Metal - mit allen Facetten - verschafft den 12 Songs eine sehr geile Abwechslung und sollte der Beweis sein, dass man auch 2016 noch Metalcore machen kann, welcher über ein komplettes Album hinweg mitreißt!

Kategorien: musik Peter

Tags: Blu-Ray Brian Fallon CD Criminal DVD EMP Fear Itself Incarnate Killswitch Engage live Mono Inc. News Painkillers Plattenkiste Reviews Van Canto Veroeffentlichungen Vinyl Vocal Metal Musical - Voices Of Fire | permalink

Teile diesen Artikel: