Me First And The Gimme Gimmes – Musikalische Leichenschändung

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Man hätte es eigentlich wissen müssen: Me First And The Gimme Gimmes sind einfach nicht für die Seriosität geboren. Mit dem Album „Are We Not Men? We Are Diva!“ demonstriert man dies wieder eindrucksvoll.

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Me First And The Gimme Gimmes ziehen schnell und schießen scharf.

Der Spaß ist das oberste Gebot

Cowboy-Hut! Oder auch mal partiell nackt! Anscheinend sind sich Me First And The Gimme Gimmes für nichts zu schade und hauen einen Knaller nach dem anderen raus. „Ganz ehrlich“, so Joey Cape einleitend, „schau uns doch mal an. Du denkst doch nicht wirklich, dass wir nun auf seriös machen.“ Zugegeben, ein dummer Gedanke, der sich kurz in den Hirnwindungen festgebissen hat. „Klar, bei uns auch mal, aber letztendlich wollen wir Spaß haben und uns austoben. Aber um ehrlich zu sein haben wir die Songs nicht nur danach ausgesucht, was nun besonders witzig ist, sondern es musste ein gewisser Anspruch vorhanden sein“, lacht Cape. Nimmt der Mann sich selbst ernst?

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Wer die Jungs sieht, muss einfach loslachen.

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Diva oder Mann? Wohl eher die Diva!

Mit einem Bildungsauftrag ist man unterwegs!

Wohl kaum, wenn man sich die Bandgeschichte anhört. Als Supergruppe gegründet aus dem Sumpf des amerikanischen Punks mit namhaften Kollegen wie Fat Mike von NoFX, besagtem Joey Cape von Lagwagon, aber auch eben dem derzeitigen Foo Fighters Gitarristen Chris Shiflett, der damals noch bei No Use For A Name spielte. „Take A Break“, „Love Their Country“, aber auch „Have Another Ball“ oder das neue Album „Are We Not Men? We Are Diva!“ zeigten aber direkt, was Me First And The Gimme Gimmes beabsichtigen. Maximalen Spaß, umfassendes Entertainment und dennoch eine Portion Professionalität, die die Songs nicht in die Belanglosigkeit treiben. Auf den Punkt gebracht, vergriff man sich an Simon & Garfunkel, den Dixie Chicks, Egales, John Denver und nun eben an dem Übersong „I Will Survive“ von Gloria Gaynor. „Ach, wir haben noch ganz andere Granaten in petto“, so Cape selbstsicher. „Hör dir mal ‚My Heart Will Go On‘ an. Da wirst du Augen machen. Das ist die Ballade schlechthin und gerade gut genug, dass wir uns dem Stück widmen.“ „On The Radio“ von Donna Summer musste ebenfalls der musikalischen Leichenschändung dienen. „Nun, es ist ein Hit, den wir alle lieben. Und sind wir doch mal ehrlich. Die Kids von heute wissen doch die alten Songs nicht mehr zu schätzen. Das kommt geradezu einem Bildungsauftrag gleich, was wir hier machen. Da wir aber auch nicht die Augen und Ohren vor aktuellen Songs verschließen können und wollen, haben wir auch sehr aktuelle Künstler genommen.“ So wird „Speechless“ von Lady Gaga mit einem punkigen Anstrich versehen, den so eben nur Me First And The Gimme Gimmes schaffen können. „So sehe ich das auch. Wenn wir an einem Stück scheitern, dann hatte es der Künstler damals noch viel schwerer. Wir oder keiner!“ Amen!

[yt]

Kategorien: musik Peter

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