"Libertad" CD von Velvet Revolver

von Marcel Anders (13.07.2007) Drei Jahre nach "Contraband" legt der Zusammenschluss aus ehemaligen Guns N’Roses-, Stone Temple Pilots- und Suicidal Tendencies-Mitgliedern sein zweites Werk vor – und macht genau da weiter, wo er aufgehört hat: Bei einem explosiven Gebräu aus Garagen-Rock, Punk, Glam und Metal, das nach Testosteron und öliger Mofakette schmeckt. Das fies, gemein und dreckig ist, durch wuchtige Riffs, polternde Drums und einen ultra-coolen Nasal-Gesang glänzt, und so elementare Dinge wie leichte Mädchen, schwere Motorräder und kehlige Drinks thematisiert. Nicht umsonst hören die Songs auf so vielsagende Titel wie "Just sixteen", "Mary Mary", "American man" oder "Pills, demons, etc." und schrecken vor keinem Klischee und keiner Plattitüde zurück. Unter der Regie von Altmeister Brendan O’Brien (Pearl Jam, Black Crowes), liefert die Supergroup genau das, was Millionen verwaister Gunners-Fans brauchen: Ehrlichen, erdigen Power-Rock alter Schule, der ohne modischen Schnickschnack und ohne political correctness auskommt, sondern einfach nur Vollgas gibt. Klar, das Remake von "Can’t get it out of my head" (ELO) hätten sie sich sparen können, doch die übrigen zwölf Songs sind Velvet Revolver in Bestform.