"Renegades" CD von Rage Against The Machine

von Marcel Anders (null) Drei Alben in neun Jahren sind keine wirklich stolze Bilanz. Und genau daran sind Rage Against The Machine letztlich auch gescheitert: An der Unvereinbarkeit von radikalem Polit-Aktivismus und profitorientiertem Rock-Biz. Doch bevor sie sich neuen Projekten zuwenden (Sänger Zack macht solo weiter, der Rest bleibt unter altem Namen zusammen), legen die vier Kalifornier noch ihr musikalisches Testament vor: 12 Coverversionen aus eben jenen Sparten und Genres, von denen sie massgeblich beeinflusst wurden: HipHop, Funk, Hardcore und 60s Rock. Da steht Afrika Bambaataa gleichberechtigt neben den seligen Stooges, die Rolling Stones neben Minor Threat und Devo neben Cypress Hill. Alles Lichtjahre voneinander entfernt, und doch die musikalische Grundlage, auf der sämtliche Rage-Songs basieren: das Zusammenfügen vermeintlicher Gegensätze bzw. die Verknüpfung von musikalischer Frontalität und lyrischer Tiefe. Folglich ist "Renegades" nicht nur ein würdiger Abschied, sondern auch eine Hommage an die ideologischen Vorreiter. Ehre, wem Ehre gebührt.