"The mediator between the head and hands must be the heart" CD von Sepultura

von Jürgen Tschamler (17.09.2013) Die 13 ist für manche Menschen ja eine Unglückszahl. Im Falle des dreizehnten Studioalbums von Sepultura, sind allerdings jegliche unglücklichen Anbahnungen von der Hand zu weisen. Denn mit diesem fiesen Bastard prügelt das brasilianische Thrash Metal-Flagschiff einem das letzte Fünkchen Verstand aus den Gehirnzellen. Die Brachialität und Härte ist enorm, man setzt da an, wo man mit „Kairos“ aufhörte. Die Songs pendeln zwischen wohlstrukturierten Thrash-Attacken und kontrolliertem Chaos. „Obsessed“ wirkt trotz seiner teils ruhigen Passagen wie ein Alptraum. Das fast schon psychedelisch wirkende „Grief“ ist eine rare Ausnahme zwischen den zehn Songs, die einen durch ihre Intensität fast erdrücken. Nach einem banalen Glockenintro fegt einen „The Vatican“ um! Experimentell und teils mit einem Ministry-Touch ausgestattet, plättet „Da lama ao caos“ ganz souverän. Sepultura machen mit diesem Album keine Gefangenen. Was hier an Wut aufgestaut wurde, ist schlicht verblüffend. Textlich schießen sich die Brasilianer erneut auf aktuelle Probleme ein und sind sich nicht zu schade, Stellung zu beziehen. Sauber.