Die EMP Plattenkiste zum 05. Juni 2015
Die EMP Plattenkiste am Rock Am Ring-Wochenende. Wir nehmen uns mal eine kleine Auszeit und legen die Beine hoch. Haben wir doch schon das ein oder andere Event absolviert, sammeln wir unsere Kräfte für die kommenden Dinger. Wir haben aber auch diese Woche wieder die Zeit genutzt und uns durch die Highlights der Woche gearbeitet um die wahren Perlen für euch rauszusuchen. Lange Rede, kurzer Sinn: Die EMP Plattenkiste für den 05. Juni 2015!

Wolvespirit kommen aus Würzburg, was man der Band aber nicht anhört. Retro-Rock vom Feinsten!
Retro Rock ist derzeit ja wieder hoch im Kurs und so einige Bands versuchen nun auf den fahrenden Zug aufzuspringen. Quasi schon ein alter Hase dagegen sind Wolvespirit aus Würzburg, die nun mit „Free“ ihr drittes Werk vorlegen. Die Burschen entspringen alle einer Musik-WG und das hört man auch direkt. Von A bis Z gibt es hier keinerlei Abzüge zu verzeichnen und es drängt sich der Gedanke auf, dass Wolvespirit schon immer Musik machen. Psychedelisch angehaucht und dies konsequent durchgezogen haben wir mit rund 55 Minuten Spielzeit jede Menge Spaß bei der Platte. Hier wird mit Deep Purple und Led Zeppelin gespielt, Uriah Heep oder Pink Floyd gesellen sich dazu und das Resultat ist ein Werk, was doch so eigenständig klingt, wie man es sich wünscht. Debby Craft macht natürlich mit der Stimme schon einiges an Boden gut, doch auch die Musiker überzeugen in feiner Manier. Selbst die Akustik-Ballade „My Best Friend“ lässt keine Wünsche offen ohne auch nur ansatzweise ins Kitschige abzudriften. Hier und da werden auch noch Blues-Elemente vereinnahmt, was dem Unterhaltungsfaktor sehr entgegenkommt. Langeweile? Fehlanzeige! Für Freunde von Hard Rock mit psychedelischem Flair eine ganz klare Empfehlung.

Eine Band, die es so schon nicht mehr gibt. Sänger Scott Weiland hat die Band Art Of Anarchy bereits wieder verlassen.

Tremonti lebt sich neben Creed und Alter Bridge aus. Und wie!

Muse schreiben ein Konzeptalbum über Drohnen. Progressiv versteht sich!
Konzeptalben muss man mögen. Konzeptalben muss man aber auch erst mal schreiben können. Sollte nun nicht wirklich eine Hemmschwelle für die Briten von Muse sein, welche doch in den letzten 10 Jahren zu einer der ganz großen Bands im progressiven Alternative avancierten. Bellamy wäre nicht Bellamy, wenn man ihm so etwas nicht zutrauen würde und könnte. Das Level wird aber erschwert, wenn es sich noch um ein politisches Konzeptalbum handelt, wie es nun eben mit „Drones“ der Fall ist. Eine Übersetzung wäre hinfällig, denn „Drones“ beschäftigt sich eben mit den Freunden der Lüfte, welche doch so viel Gehör in den letzten Monaten bekommen haben. Das siebte Album handelt von Automatismus, gesteuerten Eindrücken und all den negativen Dingen, die mit Drohnen in Verbindung gebracht werden können. Es müssen nicht immer bewaffnete Maschinen sein, welche zum Tote konzipiert wurden, doch letztendlich sind es diese genau. Es geht um Drohnen die Drohnen steuern und es somit zu einem Kreislauf kommt, welcher unaufhaltsam in die Menschheit eingreift. Muse waren musikalisch schon immer verschachtelt und bauen dies nun auf einer neuen Ebene aus. Textlich! Doch auch musikalisch kann man einen Schritt zurück zum Garagen-Rock erkennen, wenn auch immer noch mit einem hohen progressiven und dichten Klangteppich. Muse sind einzigartig und man hasst diese Band anscheinend, oder man liebt sie. Wer Muse mag dem wird „Drones“ zusagen und dies ohne jeden Zweifel. Wem sie nicht zusagen, der verpasst das nächste Level, welches Muse mit einer Leichtigkeit erklimmen!

Von Napalm Death legen wir Smear Campaign und Time Waits For No Slave in Splatter-Optik neu auf.
Zu guter letzt noch ein bisschen Napalm Death. Ein bisschen Extreme Metal hat bekanntlich noch nie geschadet und die Jungs um Shane und Barney sind immer wieder eine wahre Freude. Mit „Apex Predator“ hat man erst vor wenigen Wochen ein neues Lebenszeichen abgefeuert, wir wollen aber Alben wie „Smear Campaign“ oder „Time Waits For No Slave“ nochmals aufleben lassen. Die zwei Alben aus den Jahren 2006 und 2009 kommen jetzt nochmal als Rillenträger auf den Markt. Prinzipiell nichts Besonderes, aber EMP macht diese Dinger zu einem wahren Hingucker. Auf koloriertem Vinyl sieht die Sache für den Vinyl-Fetischisten dann doch wieder anders aus. In der schicken Splatter-Optik hauen die Anarcho-Metal-Freaks irgendwie noch mehr rein. Während man bei „Smear Campaign“ sich den Tierversuchen widmet und diese verteufelt, während „Time Waits For No Slave“ sich wieder gepflegt an den alten Tagen der Briten orientiert. Sicherlich sind solche Vinyl-Geschichten immer eher für Fans eine Ansage, aber bei Napalm Death muss man auch mal so eine Veröffentlichung an die große Glocke hängen. Wer musikalisch schon eh wie ein Geisterfahrer durch die Musiklandschaft bolzt und sich einen Namen durch extreme Musik macht, der sollte doch dem Metal-affinen Menschen auf jeden Fall ans Herz gelegt werden. Und so eine Veröffentlichung ist der beste Anlass dafür!
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