Alle Bewertungen von Ralf H.
Geschrieben am: 15.06.2019
Top Album!
Auch wenn der Vocalist "Wilska", als Finne, dem schwedisch nicht besonders mächtig war und demzufolge später "ausgetauscht" wurde, markiert Nattfödd trotzdem die Sternstunde der Band Finntroll. Finntroll hat den Makel eines sprachlich etwas ungeeigneten Sängers zu wichtig genommen. Ironischer Weise, konnten sie danach nie wieder, an Jaktens Tid und Nattfödd anknüpfen.
Für mich, ist Nattfödd ein großartiges Album, auch wenn ich "Jaktens Tid" noch ein Stück besser finde.
Ein Album für unbeschwerte Abende mit den befreundeten Metal Heads.
Die Spielfreude der Band, ging für mich, in der zunehmenden Professionalität unter. Nattfödd steht daher für eine Ära der Band, die noch nicht vom Perfektionismus geprägt war. Das wirkt ehrlich, authentisch und kompromisslos.
Absolute Kaufempfehlung!
Geschrieben am: 15.06.2019
TYR arbeiten unentwegt an ihrer eigenen Legende!
Wenn ich überlege, daß ich Melodic Metal früher überhaupt nicht mochte und nur Black und Death Metal gehört habe, ist es umso seltsamer, das TYR mittlerweile zu meinen absoluten Lieblingsbands gehört. Ich habe mir mittlerweile auch die gesamte Discographie zugelegt. Die Band hat einen beeindruckenden Werdegang hingelegt, den ich gerne mit Amon Amarth vergleiche, welche sich sicher in artverwandten Gefilden bewegen, aber stilistisch natürlich unterschiedlich gelagert sind.
TYR haben sich konsequent weiterentwickelt. Man hört, daß jedes Album von Herzen kommt. Für mich, mittlerweile meine Lieblings-Folk-Metal Band.
Mit "Valkyria" und jetzt "Hel", haben TYR eine neue Qualität erreicht. Bitte weiter so...
Anspieltipp: "Gates of Hel" und "Sunset Shore"
Geschrieben am: 08.06.2019
Typisch Darkthrone!
Darkthrone gehören zu den dienstältesten BM Bands. Was ich an DT immer mochte, daß sie quasi keine Konzessionen eingingen. Darkthrone klingen auch heute noch, wie in den 90gern, selbst wenn die reine Produktion und der Sound, professioneller ist.
Wie sagte Fenriz einst, sinngemäß? BM muss roh und ohne technische Spielereihen, authentisch klingen.
"Old Star", macht hier keine Ausnahme und erinnert mich teilweise, an die ganz alten Sachen der Band. Bei "Old Star" ist der Album Titel scheinbar Programm. Im Grunde haben sich Darkthrone nie groß verändert, was aber auch "NIE" in kreativen Stillstand mündete.
Vielmehr bewahrt sich Darkthrone, auf Old Star, genau der Wurzeln, die den Black Metal ausmachen. Keine Kompromisse, keine Oberflächlichkeiten.
Darkthrone sind der Fels in der Brandung, was den Geist und Stil, von BM aus den 90ern betrifft. Das Album ist von 2019 und man hört, im Bezug auf "andere Bands", eklatant, den Unterschied heraus, was Darkthrones Philosophie von BM betrifft.
Also ich feiere die Scheibe... der "alte Stern" leuchtet noch sehr hell und ist quasi eines der letzten Überbleibsel, einer BM Ära, die heute einem Prozess der Verwässerung und Modernisierung zum Opfer gefallen ist.
"Old Star" klingt wie zu besten Zeiten von Mayhems, "De Mysteriis Dom Sathanas", oder der Eigenproduktion "Sardonic Wrath".
Man macht mit dem Kauf definitiv nichts falsch...
Geschrieben am: 08.06.2019
Beeindruckend!
Ich höre schon Black Metal, seit ich 15 bin, heute 40. Ich wusste um den Status von Mayhem, hab aber immer eher Darkthrone und Dark Funeral gehört.
Jetzt habe ich mir, "De Mysteriis Dom Sathanas" zugelegt. Großartige Scheibe!
Absolut empfehlenswert, was hier geboten wird. Black Metal aus den 90ern, ist auch heute noch, für mich, das Maß aller Dinge. Als Black Metal Fan, sollte man dieses Album definitiv nicht verpassen. Im Grunde ist es ein Pflichtkauf...
Geschrieben am: 04.05.2019
Neues Album, bietet altbewährtes und ist trotzdem "Sau geil"...
AA reißen mit Berserker keine Innovations-Bäume aus. Vielmehr, macht man das, was man kann. Die erste Hälfte des Albums ist durchgehend groovig und Riff betont. Erst ab Song Nr. 6 "Ravens Flight", bricht AA etwas, mit dem eingängigen Stil und Song Nr. 7 "Ironside" ist dann der erste wirkliche "Aha" Effekt, wo man aufhorcht.
Danach geht es mit "The Berserker at the Stamford Bridge" im schwermütigem Mid-Tempo weiter.
Nachdem "Surtur Rising" und "Deceiver of Gods" nicht mehr so meinen Geschmack trafen, weil irgendwie der Funke bei mir nicht übersprang, war Jomsviking für mich wieder deutlich griffiger. Berserker führt nach meinem dafürhalten, den beschrittenen Weg weiter. Ich hatte bei "Jomsviking" eh das Gefühl, daß AA noch viel mehr Ideen hatten und diese nun in "Berserker" gegossen haben. Man konzentriert sich über das Album hinweg, sehr, auf "hooklastige" Songs, was nicht schlecht ist, allerdings ein bißchen auf Kosten der Abwechslung geht. Nicht bezogen auf "Berserker" selbst, aber AA insgesamt. Man hat das Gefühl, jeden Song auf Berserker irgendwann schon mal von AA gehört zu haben.
Das klingt jetzt negativer, als es gemeint ist. Berserker langweilt zu keiner Zeit, aber man hört die Routine bei Berserker ein kleines bißchen heraus, ohne daß sie zu dominant wird.
Streckenweise erinnerte mich das Album auch an den Werdegang der Band "Tyr". Man liefert gewohnte Qualität ab, ohne große Ausreißer.
Mir persönlich fehlt zur perfekten Abrundung, so eine echte stampfende Hymne wie bspw. "Tattered Banners and Bloody Flags" von "Twilight of the Thunder Gods", welches am ehesten noch "The Berserker at the Stamford Bridge" zu erfüllen vermag.
Ab Song Nr. 10 "Skoll and Hati" und Song Nr. 11 "Wings of Eagles" wird es deutlich roher, ohne aber die eigene melodiöse Grundstruktur zu vernachlässigen.
Eines steht fest, auch beim neusten Ableger, weiß man, was man bekommt, wenn Amon Amarth auf der CD Hülle steht.
"Live" geht das Album sicherlich noch ein Stück weit mehr ab und AA schaffen es, nach altbewährtem Muster, neue Songs zu bringen, die vertraut klingen, aber dennoch ihre eigene Note haben. AA hält sein hohes Niveau, ohne für große Überraschungen zu sorgen. Wer die gesamte Discographie der Band im Regal stehen hat, wird sagen, daß sich "Berserker", in diese, problemlos einreihen wird.
Geschrieben am: 27.11.2018
Das nächste Meisterwerk!
Die Leichtigkeit des Seins, scheint Carach Angren, in die Wiege gelegt zu sein. Man muss die Band nicht über den Klee loben, aber sie machen so viel richtig und wirken in dem was die darbieten, absolut ehrlich und authentisch.
Als Hörprobe empfehle ich "Charlie", "Blood Queen" und vor allem "Charles Francis Coghlan", welcher Song auch ein PV spendiert bekommen hat, was man sich auf YouTube ansehen kann. Hier sieht man deutlich den Unterschied zwischen mittlerweile lächerlich selbstverliebten Mainstream Black Metal Bands und wirklichen Künstlern, anhand der Präsentation. Während andere Genregrößen mittlerweile völlig überproduziert sind, erdet Carach Angren mit ihrer Musik, das Bombast BM Genre, zu dem sie sich eigentlich nicht zugehörig sehen, auf ein bodenständiges Niveau.
Geschrieben am: 27.11.2018
Immer noch ein Geheimtipp!
Viele Songstrukturen erinnern mich an die alten Sachen von Limbonic Art, die nach "In abhorrence Dementia" nie wieder an ihre frühere Qualität anknüpfen konnten. Carach Angren bedient ein Stück weit diese Schiene, kombiniert es zusätzlich mit progressiven Einflüssen und konstruieren somit sehr atmosphärische Werke. Die Niederländer gehören mittlerweile zu meinen Lieblings Bands. Da diese Art Black Metal oft sehr schnell in Kitsch verfällt, wie man an Dimmu Borgir sieht, ist man bei Symphonic Black Metal erst mal abgeschreckt, aber Carach Angren umschiffen diese Stromschnellen gekonnt und liefern großartige Songs ab, die sehr gerne mit Konventionen brechen, was den Hörgenuss immer wieder eine überraschende Note verleiht. Carach Angren bedient sich bekannter Muster, brechen diese aber immer wieder auf, wodurch die Songs nicht immer vorhersehbar sind.
Gerade dieses Album "Where the corpses sink forverer" zeigt, daß Carach Angren eine Band ist, die sich Gedanken um ihre Songs machen und keinen stupiden Symphonic Black Metal von der Stange abliefern wollen. Der künstlerische Anspruch ist bei Carach Angren deutlich stärker ausgeprägt, als bei anderen Bands dieser Spielart des Black Metal.
Geschrieben am: 04.06.2018
Großartig!
Queen of Time bietet überraschend viele Growls.
1. "The Bee" als erster Song, liefert demzufolge einen guten Einblick in die Gesamtstruktur des Albums. Rhythmische Arrangements, gepaart mit einer leicht angehauchten Death Metal Attitüde, machen schon nach wenigen Sekunden Lust auf mehr.
2. "Message in the Amber" baut sich mit seichten clean Vocals auf, um dann in brachial treibend-melodischen Sound zu wechseln, nur um dann wieder das Tempo raus zu nehmen.
Das Gleichgewicht beider Seiten dieses Songs ist ein fach nur beeindruckend. Ab 4:15 bekommt der Song eine episch-orchestrale Komponente, die fast an Dimmu Borgir erinnert. Aber umso schneller streifen Amorphis diesen Anstrich wieder ab und spielen sich im Endgame des Song um Kopf und Kragen. Super Song!
3. "Daughter of Hate" ist einer meiner Lieblings-Songs. Er ist im Refrain, ganz leicht "thrashig" ausgefallen. Er lullt einen streckenweise ein, um dann auf rabiate Weise, wieder in die typische harte Amorphis Schiene zu verfallen. Daumen hoch!
4. "The Golden Elk" ist wieder mehr ein Song, im Stil von "The Bee", wobei hier jetzt noch etwas mehr auf eine eingängige Songstruktur gesetzt wird. Es gibt zwar die typischen Breaks innerhalb des Songs, die aber nie störend, sondern eher auflockernd wirken.
5. "Wrong Direction" ist ein typischer Song, der für ein PV geeignet ist. Eine geschmeidige Schiene aus Clean-Vocals und rhythmischen Arangements. Vielleicht ein bißchen zu seicht über die ganze Länge des Songs gesehen, aber zumindest definitiv Unterhaltsam und zum Ende hin, ein absoluter "Kicker".
6. "Heart of the Giant" bricht mit seiner etwas rohen herangehensweise, etwas aus der homogenen Struktur des Albums aus. Mir persönlich ist er etwas zu sperrig. Der melodische Part ist der Beste. Aber das ist Geschmacksache.
7. "We Accursed" - Ich kann mir nicht helfen, aber der Song erinnert mich streckenweise, sehr an die Band EVEREVE und dem Song "Dies Irae" vom Album "Regret". Zieht selber den Vergleich und sagt Eure Meinung!
8. "Grain of Sand" fehlt etwas der eigenständige Charakter. Teilweise hatte ich das Gefühl, etliche Riffs und Arrangements schon zigmal gehört zu haben. Dennoch kombinieren Amorphis alles zu einem Song, der Wiedererkennungswert hat, wenn er für meinen Geschmack auch etwas zu beliebig daher kommt.
9. "Amongst Stars" - Schon an den ersten Female Vocals des Songs, erkennt jeder alte Metal Head sofort , daß es sich hier um die liebliche Anneke van Giersbergen handelt. Teiweise hat man ihr hier sogar die Lead Vocals überlassen, was mehr als richtig war. Tomi, übernimmt hier mehr einen "unterstützenden Part". Anneke gehört trotzdem die Bühne. Eine fast schon geniale Zusammenarbeit dieser Künstler, von der man gerne mehr hören möchte. Demzufolge auch eine gute Entscheidung, dem Song ein PV zu spendieren.
10. Pyres on the Coast - Der Song ist mir wieder etwas zu sehr "Dimmu Borgir" lastig, aufgrund der orchestralen Untermalung, die für meinen Geschmack nicht ganz zu Amorphis passt, aber sei es drum... kein schlechter Song, der aber nicht ganz meinen Geschmack trifft.
11. As Mountains Crumble - Dieser Song hat wieder deutlich mehr Amorphis-Trademarks. Die melancholische Attitüde des Songs, hat seinen eigenen Charme und ist einfach nur unterhaltsam ohne den ganz großen "WOW Effect" auszulösen.
12. "Brother and Sister" - Der Song entlässt den Hörer, auf eine sanft melancholische Weise aus dem Album. Man lässt gedanklich das Album Revue passieren und ist einfach nur begeistert, daß Amorphis ihren Stil einfach nahezu perfektioniert haben.
Amorphis haben nach dem Götter-Album "TALES", zugegeben trotzdem viele tolle Scheiben raus gebracht, aber "Queen of Time", ist für mich, das bisher stärkste Album dieser Ära.
Amorphis spielen mit jedem Song ihr Können aus und zeigen, wie konsequent und ohne Längen, man ein Album auf die Beine stellen kann. Vieleicht mag nicht jeder Song 100% gefallen, was normal ist, da Geschmäcker verschieden sind. Aber ich denke, man kann sich darauf einigen, das "Queen of Time" ein ganz starkes Amorphis Album ist, welches für jeden was dabei hat, so plakativ das klingen mag...
Für mich persönlich jetzt schon, das Album des Jahres!
Geschrieben am: 26.05.2018
Sicherlich ein gutes Metal Album, aber...
... für mich ist mittlerweile zu viel auf Alissa ausgelegt. Viel zu sehr, wird alles auf die sexy Frontfrau mit den blauen Haaren zugeschnitten.
Vom Standpunkt der Vermarktung, mag das verständlich sein, aber man nimmt AE kaum noch als Band war, sondern nur noch als Frontfrau war, alla Doro Pesch.
Die Musik ist nicht schlecht, aber die Präsentation ist für meinen Geschmack, zu sehr auf Mainstream ausgelegt.
Geschrieben am: 26.05.2018
Nicht mehr die Band, alter Tage...
Die Band hat im laufe der Zeit, leider ihr Alleinstellungsmerkmal eingebüßt. Das ist für alte Fans traurig.
Epitome of Illusions, Moon in the Scorpio, In Abhorrence Dementia... ja selbst Ad Noctum - Dynasty of Death, waren "Outstanding" Alben. Danach, fühlte sich alles wie generischer Black Metal an.
"The Ultimate Death Worship", lies bereits die Trademarks der Band vermissen. "Legacy of Evil" war nicht schlecht, aber nur ein halbherziger Versuch, an alte Zeiten anzuknüpfen.
"Phantasmagoria" empfand ich als extrem beliebig und "Spectre Abysm" beeindruckte mich überhaupt nicht mehr. Limbonic Art haben eine Weiterentwicklung hingelegt, die kein Alleinstellungsmerkmal mehr hat. Schade, für diese einst grandiose Band, die einst mit ausgefeilten Melodien und Arrangements zu begeistern wusste.