"Krighsu" LP von Wormed

von Björn Thorsten Jaschinski (16.02.2016) Brutal Death geht nur zu oft mit übelsten Metzelorgien, im schlimmsten Fall tumben sexistischen Verbalinjurien einher. Wormed aus Madrid schwimmen diesbezüglich gegen den Strom. Ihre zwischen verschiedenen Natur- und Geisteswissenschaften pendelnde Lyrik hat eher etwas von Obscura. Deren kompositorischem Anspruch eifern sie zumindest rhythmisch durchaus nach. Schöngeistige Melodien sind allerdings verpönt, es regiert das (dissonante) Riff. Zwar gibt es jede Menge auf die Fresse - aber eben nicht straight. Nachdem zwischen „Planisphaerium“ und „Exodromos“ satte zehn Jahre lagen, zieht nun auch die Kreativität quantitativ an. Beachtlich: Der neue Drummer war acht Jahre alt, als die Band gegründet wurde, und bearbeitet sein Kit auf „Krighsu“ wie ein Oktopus, baut bei ständigen Breaks und halsbrecherischen Blasts immer noch unzählige Fills ein, lässt die Musik aber auch grooven oder in einen Breakdown übergehen. Musik (nicht nur) für Musiker!