"Ulsect" CD von Ulsect

von Björn Thorsten Jaschinski (20.03.2017) (Ex-)Mitglieder der Rhythmusexzentriker Textures und der Prog-Schwarzmaler Dodecahedron lassen auf Musik schließen, die nicht für Fahrstuhlberieselung und Kaffeekränzchen geeignet ist. Diese wirkt eher wie eine Koffeinüberdosis. Normalerweise dickt der Bass den Sound an und akzentuiert den Drum-Groove. Doch von den ersten Sekunden in „Fall to depravity“ an zermalmt er ihn im Zusammenspiel mit den dissonanten Gitarrenwällen wie ein barbarisches Gebiss. Grenzen zwischen abgedrehtem Death und Black Metal mit Drone-artigen Klangflächen verwischen in den acht Kompositionen, die sich nicht auf gängige Strophe/Refrain-Schemata einlassen. Stattdessen setzen sie auf ausgedehnte Instrumentalpassagen und nutzen jegliche Tempostufen zwischen Psycho-Doom („An augury“, „Maunder“) und vereinzeltem Berserker-Blast. Die Vergleiche dieses Debüts mit Gorguts und Deathspell Omega liegen auf der Hand, denn auch die Tilburger schwimmen gegen jeglichen Strom und sind teils in jazzigen Gefilden unterwegs. Sie selbst nennen es Post Death Metal.